Simson Enduro Tuning Leichtgemacht
  Vergaser Einstellen
 

Schwimmerstand einstellen:

Die 15er Einlassdüse im Schwimmernadelventil ist gegen eine 25er Düse zu ersetzen, damit das Benzin schnell nachläuft und der Schwimmerstand sehr niedrig eingestellt werden kann. Wenn die 25er Düse eingesetzt ist, sollte der kleine Bolzen am Einlassventil ( ca. 1,5mm lang ) am Schleifbock ganz langsam 1mm abgeschliffen werden. Damit erreicht man eine exaktere Einstellung des geschlossenen Zustandes.
Bevor der Schwimmer eingestellt wird, sollte die Nase die das Einlassventil schließt mit einer Zange etwas flacher gebogen werden, damit sie genau waagerecht zum Einlassventil steht. Am Schwimmer wird der offene und der geschlossene Zustand eingestellt. Dazu Vergaser mit dem Schwimmer nach oben halten.
Einstellen des geschlossenen Zustandes: Unterkante Schwimmerkugeln = Höhe Dichtfläche für Schwimmerwanne.
Einstellen des offenen Zustandes: Oberkante Schwimmerkugeln = Höhe Hauptdüse.
Die Einstellung kann überprüft werden, indem man die Schwimmerwanne an das Vergaseroberteil andrückt und in den Benzinstutzen hineinbläst. Geht leicht Luft hinein, so stimmt die Einstellung. Wenn man schlecht oder gar nicht hineinblasen kann, ist der Wert des geschlossenen Zustandes etwas zu verringern. Danach erneut überprüfen.

Hauptdüse festlegen:

Die Hauptdüse ist entscheidend für das Fahren bei Vollgas. Wenn sie nicht stimmt, ist auch die Beschleunigung schlecht, da man kein Vollgas geben kann. 
Die beste Hauptdüse wird wie folgt ermittelt:
Man fährt mit Halbgas bei ca. 6000 U/Min und gibt dann Vollgas. Wenn der Motor gut weiter beschleunigt, ist sie optimal. Die Hauptdüse ist perfekt, wenn mit ihr die beste Höchstgeschwindigkeit erreicht wird und die Kerzenfarbe rehbraun ist. Schnarcht der Motor bei diesem Test und man zieht den Schock, wobei der Motor dann besser läuft, ist die Hauptdüse zu vergrößern! Wenn der Motor stottert und beim Ziehen des Schocks sich noch alles verschlechtert, ist eine kleinere Hauptdüse zu verwenden. Die Düse immer nur in 5er Schritten ändern. Sollten alle Tests keinen Erfolg bringen, kann es auch sein, dass die Nadelstellung zu tief ist und beim Vollgasfahren nicht genug Benzin durch den Düsenstock lässt.

Nadelstellung festlegen:

Bei allen Zylindern wird eine 09er Nadel verwendet. Grundeinstellung - oberhalb vom Nadelblättchen ist eine Kerbe frei.
Sollte der Motor beim Gasgeben sich verschlucken und auch das Einstellen der Umluftschraube nichts bringen, dann muss die Nadel etwas höher gehängt werden. Die beste Einstellung muss jeder selbst herausfinden, da jeder Vergaser etwas anders auf die Nadelstellung reagiert.

Umluftschraube einstellen:

Für gute Gasannahme stellt man die Umluftschraube wie folgt ein:
Den Motor bei etwas erhöhter Drehzahl halten und die Umluftschraube langsam herausdrehen. Die Drehzahl nimmt dabei ständig zu. Merkt man dann, das die Drehzahl nicht weiter steigt und der Motor unregelmäßig läuft, dreht man eine ganze Umdrehung zurück.

Standgas einstellen:

Der ausgedrehte 20er Simson Vergaser hat meistens etwas Standgas. Deshalb bringt es nichts, die Standgasschraube sehr weit herauszudrehen. Denn dabei kann es passieren, dass der Gasschieber sich dreht, da er mit der Standgasschraube gehalten wird.
Bei optimaler Vergasereinstellung springt der Motor gut an und hängt gut am Gas.

Bowdenzugspiel einstellen:

Beim Gas und Schockbowdenzug ist es wichtig, 1 - 2 mm Spiel an der Einstellschraube des jeweiligen Bowdenzuges einzustellen.

Nadeldüse:

Die Nadeldüse ( ca. 4cm lang ) ist das Verbindungsrohr zwischen Hauptdüse und Düsenstock in der Durchgangsbohrung des Vergasers. Sie ist sehr wichtig für gutes Anspringverhalten und gute Gasannahme. Auch der Benzinverbrauch ist stark von ihr abhängig. Deshalb wird im Umbausatz und Komplettumbau immer eine neue Nadeldüse eingesetzt. Wenn die Bohrung der Nadeldüse mit der Zeit ausgeschlagen ist, dann dichtet die Nadel nicht richtig ab und das Benzin kann ungehindert an der Nadel vorbeiströmen. Somit überfettet der Vergaser bei niedrigen Drehzahlen und der Motor springt schlecht an. Abhilfe schafft eine neue Nadeldüse die mit 215 gekennzeichnet ist und nur eine Durchgangsbohrung besitzt.

Vergasermontage: 

Alle Simsonvergaser werden beim Umbausatz oder Komplettumbau auf 20mm Durchmesser aufgebohrt. Somit ist die Wandung des Vergasers sehr dünn. Wenn der Vergaser an oder abgeschraubt wird, ist darauf zu achten, dass man die dünne Vergaserwand mit dem 10er Maulschlüssel nicht eindrückt!
Besonders beim SR50, wo man schlecht rankommt sollte man sehr vorsichtig vorgehen. Beim Kauf des SR50 gab es immer einen Spezialschlüssel dazu der abgewinkelt war. Besitzt man so einen Schlüssel nicht, dann zertrennt man einen normalen Schlüssel und schweißt ihn etwas abgewinkelt zusammen. Auch können die Seiten des Schlüsselmaules etwas dünner geschliffen werden.

Defekte Vergaserwand: 

BVF Vergaser können nach dem Aufdrehen auf 19 oder 20mm durch kleine Luftporen eine Verbindung zwischen Benzinstutzen und Luftmittelbohrung aufweisen. Dabei tritt ständig ein wenig Benzin in die 19 bzw. 20mm Luftbohrung, auch wenn der Schwimmer die Benzinzufuhr gestoppt hat. Daher jeden ausgedrehten Tuningvergaser unbedingt wie folgt überprüfen:
Vergaser ohne Gasschieber mit dem Benzinschlauch verbinden und diesen gerade in der Hand halten. Dann den Benzinhahn aufdrehen und ca. 20 Sek. warten, bis der Schwimmer die Benzinzufuhr stoppt. Dann in den Ansaugtrichter schauen und die linke Wand zum Benzinschlauchstutzen überprüfen, ob dort Benzin durch kleine Poren in die Luftbohrung eintritt. Sollte dies der Fall sein, dann muss diese Stelle fettfrei gemacht und mit Metallkleber verschlossen werden.

 
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